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New Learning

Definition #

New Learning, auch bekannt als Neues Lernen oder Lernen 2.0, ist ein moderner Ansatz des Lernens, der sich den verändernden Anforderungen der Wissensgesellschaft und der digitalen Ära anpasst. Es basiert auf der Idee, dass traditionelle Bildungsmodelle und -methoden nicht mehr ausreichend sind, um den heutigen Lernenden gerecht zu werden.

New Learning geht über das reine Auswendiglernen von Fakten hinaus und konzentriert sich stattdessen auf die Entwicklung von Kompetenzen wie kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, Kreativität und Teamarbeit. Dabei werden digitale Technologien eingesetzt, um Lernen flexibler, personalisierter und interaktiver zu gestalten. Neben innovativen Lehr- und Lernmethoden steht die Förderung von lebenslangem Lernen im Mittelpunkt.

Zielsetzung #

Das Hauptziel des New Learning besteht darin, Lernenden die erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln, um in der sich ständig verändernden Wissensgesellschaft erfolgreich zu sein. Hier sind einige spezifische Ziele des New Learning:

  • Aktives Lernen: New Learning fördert aktives Lernen, bei dem Lernende aktiv in den Lernprozess einbezogen werden, eigene Fragen stellen, experimentieren, kollaborieren und kritisches Denken anwenden.
  • Individualisierung: Durch den Einsatz digitaler Technologien ermöglicht New Learning eine stärkere Individualisierung des Lernens, um den unterschiedlichen Bedürfnissen, Interessen und Lerntempi der Lernenden gerecht zu werden.
  • Kompetenzentwicklung: New Learning konzentriert sich auf die Entwicklung von übertragbaren Kompetenzen wie Problemlösung, kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Zusammenarbeit, um Lernenden die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie in ihrem persönlichen und beruflichen Leben benötigen.
  • Lebenslanges Lernen: New Learning fördert das Konzept des lebenslangen Lernens, bei dem Lernende ihre Lernreise kontinuierlich fortsetzen, sich an neue Anforderungen anpassen und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern.

Kernelemente #

New Learning umfasst verschiedene Ansätze und Methoden, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele der Lernenden abgestimmt sind. Einige typische Merkmale und Kernelemente des New Learning sind nachfolgend aufgeführt:

  1. Interaktive Lernmethoden: New Learning fördert interaktive Lernmethoden wie Gruppenarbeit, Projektbasiertes Lernen, Simulationen, Fallstudien, Peer-to-Peer-Lernen und Diskussionen, um aktive Beteiligung und Engagement der Lernenden zu ermöglichen.
  2. Digitale Technologien: Der Einsatz digitaler Technologien wie Lernplattformen, Selfconsulting Plattformen, E-Learning-Tools, Online-Kurse, virtuelle Realität (VR) und künstliche Intelligenz (KI) unterstützt das New Learning und ermöglicht eine personalisierte, flexible und immersive Lernerfahrung.
  3. Selbstgesteuertes Lernen: New Learning ermutigt Lernende dazu, die Kontrolle über ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen, selbstgesteuert zu lernen, ihre Lernziele zu setzen und ihren Fortschritt zu verfolgen.
  4. Kollaboratives Lernen: Kollaboratives Lernen spielt eine wichtige Rolle im New Learning, da es den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert, Peer-to-Peer-Feedback ermöglicht und die Entwicklung sozialer Kompetenzen unterstützt.
  5. Kontinuierliches Feedback: Regelmäßiges Feedback, sowohl von Lehrkräften als auch von Mitschülern, ist ein integraler Bestandteil des New Learning, um Lernenden eine klare Orientierung und Möglichkeiten zur Verbesserung zu bieten.

Vorgehensweise Einführung im Unternehmen #

Die Einführung von New Learning im Unternehmen erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Die exakte Vorgehensweise muss an die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheit in einem Unternehmen angepasst werden, überlicherweise sind jedoch die folgenden Schritt zur Einführung von New Learning im Unternehmen erforderlich:

  1. Analyse der Bedürfnisse: Führen Sie eine gründliche Analyse der Lernbedürfnisse und -anforderungen des Unternehmens durch. Identifizieren Sie die Bereiche, in denen New Learning eingesetzt werden kann, um die Mitarbeiterentwicklung, Effizienz oder Innovationsfähigkeit zu verbessern.
  2. Formulierung von Zielen: Basierend auf der Bedarfsanalyse formulieren Sie klare und messbare Ziele für die Einführung von New Learning im Unternehmen. Definieren Sie, welche Kompetenzen entwickelt, welche Lernmethoden genutzt und welche Ergebnisse erreicht werden sollen.
  3. Erstellung eines Maßnahmeplans: Entwickeln Sie einen detaillierten Maßnahmenplan, der die Schritte, Verantwortlichkeiten, Ressourcen und Zeitpläne für die Einführung von New Learning im Unternehmen festlegt. Berücksichtigen Sie die technischen Anforderungen, die Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Erstellung einer geeigneten Kommunikationsstrategie.
  4. Auswahl der Lernplattform und Technologien: Identifizieren und evaluieren Sie geeignete Lernplattformen und Technologien, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Benutzerfreundlichkeit, Skalierbarkeit, Anpassungsfähigkeit und Integration mit anderen Systemen.
  5. Entwicklung von Lerninhalten: Entwickeln oder erwerben Sie relevante Lerninhalte, die den Zielen und Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Berücksichtigen Sie verschiedene Lernmethoden und -formate wie interaktive Module, Videos, Simulationen oder virtuelle Klassenräume.
  6. Schulung und Sensibilisierung: Bieten Sie Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Führungskräfte an, um sie mit den Konzepten, Vorteilen und dem Nutzen von New Learning vertraut zu machen. Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten die Bedeutung und den Mehrwert des neuen Lernansatzes verstehen.
  7. Pilotprojekte und Evaluation: Führen Sie Pilotprojekte durch, um die Wirksamkeit und den Nutzen von New Learning zu testen. Sammeln Sie Feedback von den Teilnehmern, evaluieren Sie die Ergebnisse und identifizieren Sie Bereiche für Verbesserungen und Anpassungen.
  8. Skalierung und Implementierung: Basierend auf den Erkenntnissen aus den Pilotprojekten skalieren Sie das New Learning-Programm und implementieren Sie es in der gesamten Organisation. Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Ressourcen, Schulungen und technischen Unterstützungsmaßnahmen vorhanden sind.
  9. Monitoring und Anpassung: Überwachen Sie kontinuierlich die Nutzung und Effektivität des New Learning-Programms. Sammeln Sie Daten zur Lernbeteiligung, Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter und nehmen Sie Anpassungen vor, um sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.
  10. Kommunikation und Kontinuität: Kommunizieren Sie regelmäßig über den Fortschritt und die Vorteile des New Learning-Programms an alle Mitarbeiter. Fördern Sie eine Kultur des lebenslangen Lernens und unterstützen Sie kontinuierliches Lernen und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen.

Vor- und Nachteile #

Die Umsetzung des New Learning bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Flexibilität: New Learning ermöglicht flexibles Lernen, unabhängig von Ort und Zeit. Lernende können ihren eigenen Lernrhythmus festlegen und auf Inhalte zugreifen, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.
  • Individualisierung: Durch den Einsatz digitaler Technologien können Lerninhalte und -methoden an die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Lernenden angepasst werden, um eine personalisierte Lernerfahrung zu bieten.
  • Aktives Engagement: Das New Learning fördert aktives Lernen, bei dem Lernende aktiv in den Lernprozess einbezogen werden und ihr Wissen durch praktische Anwendung vertiefen.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen und potenzielle Nachteile beim New Learning:

  • Digitale Kluft: Der Zugang zu digitalen Technologien und Ressourcen kann ungleich verteilt sein und es kann eine digitale Kluft entstehen, die den Zugang zu New Learning-Möglichkeiten für einige Lernende einschränkt.
  • Technische Herausforderungen: Der Einsatz digitaler Technologien im New Learning erfordert technische Infrastruktur, Stabilität und Kenntnisse, die nicht immer überall vorhanden sind.
  • Soziale Interaktion: Das New Learning kann den persönlichen Kontakt und die soziale Interaktion reduzieren, was für einige Lernende möglicherweise nicht optimal ist.

Selfconsulting Tipps #

Hier sind einige Tipps für Lernende, die das Konzept des New Learning in ihre persönliche Lernpraxis integrieren möchten:

  1. Selbstreflexion: Reflektiere regelmäßig über deine Lernziele, Interessen und Bedürfnisse, um eine klare Richtung für dein Lernen zu haben.
  2. Eigene Lernstrategien entwickeln: Finde heraus, welche Lernmethoden und -techniken für dich am effektivsten sind und entwickle deine eigenen Lernstrategien.
  3. Digitale Tools nutzen: Nutze digitale Tools wie Online-Kurse, Lernplattformen, Podcasts oder Apps, um Zugang zu verschiedenen Lernressourcen und -inhalten zu erhalten.
  4. Aktives Lernen praktizieren: Beteilige dich aktiv an deinem Lernprozess, indem du Fragen stellst, Experimente durchführst, Diskussionen führst und dich an praktischen Anwendungen beteiligst.
  5. Kollaboration suchen: Suche nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zum Austausch mit anderen Lernenden, um voneinander zu lernen und gemeinsam neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Einzelnachweise #

  1. Siemens, G. (2004). Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age. International Journal of Instructional Technology and Distance Learning, 2(1), 3-10.
  2. Trilling, B., & Fadel, C. (2009). 21st Century Skills: Learning for Life in Our Times. Wiley.
  3. Attwell, G. (2007). The Personal Learning Environments – The Future of E-learning? eLearning Papers, 2(1), 1-8.
  4. Sharples, M., de Roock, R., Ferguson, R., Gaved, M., Herodotou, C., Koh, E., … & Wollard, M. (2016). Innovating Pedagogy 2016: Open University Innovation Report 5. Open University.
  5. Beetham, H., & Sharpe, R. (2019). Rethinking Pedagogy for a Digital Age: Principles and Practices of Design. Routledge.