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Keine Veränderung ohne Widerstand

Grundsätze und Umgang mit Widerständen

Die digitale Transformation, steigende Energiepreise oder unzuverlässige Lieferketten erfordern flexible Organisationen. Dadurch entstehen permanent organisatorische, strukturelle oder prozessuale Veränderungen im Unternehmen.

Meist schreien aber dann nicht alle gleich „Hurra“. Wir müssen uns mit unzähligen Argumenten, warum das nicht funktionieren kann und natürlich dem Klassiker „Das haben wir doch schon immer so gemacht“ auseinandersetzen. Leider kommt jetzt die schlechte Nachricht: Es gibt keine Veränderung ohne Widerstand! Widerstand zwingt uns, auf die Bremse zu treten, klärende Gespräche zu führen und ggf. sogar Anpassungen vorzunehmen. Das kostet Zeit und Zeit haben wir ja eigentlich überhaupt nicht. So sehen wir Widerstand als außerordentlich lästig an und sind geneigt dazu, ihn zu missachten. Und exakt das ist der Tod für jeden Veränderungsprozess!

Die drei Ursachen für Widerstand sind:

  1. Die Betroffenen haben die Ziele, Hintergründe oder Motive nicht verstanden.
  2. Die Betroffenen glauben nicht, was man ihnen sagt.
  3. Die Betroffenen wollen oder können nicht mitgehen, weil sie sich von den vorgesehenen Maßnahmen keine positiven Konsequenzen versprechen.

Wie erkennt man Widerstand?

Widerstand ist nicht immer leicht zu erkennen und kann sich auf vielfältige Weise äußern. Die verschiedenen Formen des Widerstands sind in der nachfolgenden Abbildung aufgeführt.

Change Management – Widerstände
Quelle: Doppler, K.; Lauterburg, C.: Change Management

 

Die vier Grundsätze des Widerstandes 

1. Grundsatz: Es gibt keine Veränderung ohne Widerstand! 

Wenn bei einer Veränderung keine Widerstände auftreten, bedeutet dies, dass von vornherein niemand an deren Realisierung glaubt! Also sollte uns nicht das Auftreten von Widerständen, sondern deren Ausbleiben Anlass zur Beunruhigung geben! 

2. Grundsatz: Widerstand enthält immer eine verschlüsselte Botschaft! 

Bedenken, Befürchtungen oder Ängste gründen nicht auf sachlichen Überlegungen und logischen Argumenten, sondern auf Emotionen und Gefühlen. 

3. Grundsatz: Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden!

Widerstand zeigt an, dass die Voraussetzungen für ein reibungsloses Vorgehen im geplanten Sinne nicht bzw. noch nicht gegeben sind. Verstärkter Druck führt lediglich zu verstärktem Gegendruck. 

4. Grundsatz: Mit dem Widerstand nicht gegen ihn gehen!

Die Emotionen müssen ernst genommen werden und sinnvoll kanalisiert werden. Es muss Kontakt zu den Betroffenen hergestellt und dem Widerstand Raum gegeben werden. Große Änderungen sollten in mehrere kleine, leicht verdauliche Schritte unterteilt werden. Wichtig ist auch Vergangenes (Leistung, Wissen, Prozesse etc.) zu würdigen und Gründe für die Veränderung transparent zu machen. Die Möglichkeiten für Betroffene zu schaffen, sich einzubringen und zu Beteiligten zu werden, ist essenziell. Das Angebot von ausreichenden Qualifikationsmaßnahmen zum Aufbau neuer Fähigkeiten sowie eine rechtzeitige und regelmäßige Kommunikation sind selbstverständlich obligatorisch für erfolgreiche Veränderungsprozesse. 

 

Quelle: Doppler, K.; Lauterburg, C.: Change Management

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